Immobilien gelten als eine der beliebtesten und sichersten Anlageformen. Sie bieten Schutz vor Inflation, stabile Einnahmen und Wertsteigerungspotenzial. Allerdings sind Immobilien auch mit hohen Kosten, Risiken und Aufwand verbunden. Wer nicht direkt in eine eigene Immobilie investieren möchte oder kann, hat eine interessante Alternative: REITs.
REITs sind börsengehandelte Unternehmen, die sich auf den Erwerb, die Verwaltung und den Verkauf von Immobilien spezialisiert haben. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, indirekt in einen ganzen Markt oder eine ganze Branche zu investieren, ohne sich um jede einzelne Immobilie kümmern zu müssen. Dabei profitieren sie von den Vorteilen von REITs, wie zum Beispiel Steuerbefreiung, hohe Ausschüttungsquoten und Transparenz.
In diesem Artikel erfährst du, was REITs sind, wie sie funktionieren und welche Kriterien du bei der Auswahl beachten solltest.
Was sind REITs?
REIT steht für Real Estate Investment Trust, was übersetzt Immobilien-Investmentgesellschaft bedeutet. Ein REIT ist ein Unternehmen, das hauptsächlich im Immobiliensektor tätig ist. Es kauft, vermietet und verkauft Immobilien wie Wohnungen, Büros, Einkaufszentren oder Hotels. Ein REIT kann auch in Hypotheken oder andere Finanzinstrumente investieren, die mit Immobilien verbunden sind.
Ein REIT ist eine besondere Form einer Aktiengesellschaft, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, um als solche anerkannt zu werden. Diese Voraussetzungen können je nach Land variieren, aber einige typische Merkmale sind:
- Geschäftstätigkeit: Ein REIT muss mindestens 75% seiner Einnahmen aus dem Immobiliengeschäft erzielen und mindestens 75% seines Vermögens in Immobilien oder damit verbundene Finanzinstrumente investieren.
- Rechtsform: Ein REIT muss eine Aktiengesellschaft sein und an einer Börse notiert sein. Außerdem muss ein REIT mindestens 100 Aktionäre haben und mindestens 90% seiner Anteile im Streubesitz haben.
- Steuerbefreiung: Ein REIT muss mindestens 90% seines steuerpflichtigen Gewinns an seine Aktionäre ausschütten. Dadurch wird ein REIT von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit. Die Aktionäre müssen jedoch die erhaltenen Dividenden versteuern.
- Transparenz: Ein REIT muss seine Geschäftstätigkeit und seine Finanzergebnisse regelmäßig veröffentlichen. Außerdem muss ein REIT bestimmte Standards hinsichtlich der Corporate Governance und der Rechnungslegung einhalten.
Was sind die Vorteile von REITs?
REITs haben viele Vorteile für Anleger, die in Immobilien investieren möchten. Hier sind einige davon:
- Kostengünstig: REITs haben in der Regel niedrigere Kosten als direkte Immobilieninvestitionen, da sie keine Maklergebühren, Notarkosten oder Grunderwerbsteuer zahlen müssen. Außerdem fallen bei REITs keine laufenden Kosten für die Verwaltung oder Instandhaltung der Immobilien an.
- Diversifiziert: REITs ermöglichen es, mit einem einzigen Wertpapier in einen ganzen Markt oder eine ganze Branche zu investieren. Dadurch kann man das Risiko reduzieren, das mit dem Kauf einzelner Immobilien verbunden ist. Zum Beispiel kann man mit einem globalen REIT in Hunderte von Immobilien aus verschiedenen Ländern und Sektoren investieren.
- Flexibel: REITs können jederzeit an der Börse gekauft und verkauft werden, solange der Markt geöffnet ist. Dadurch kann man schnell auf Marktentwicklungen reagieren oder seine Anlagestrategie anpassen. Bei direkten Immobilieninvestitionen ist man hingegen an langfristige Verträge gebunden und muss einen geeigneten Käufer oder Mieter finden.
- Ertragreich: REITs bieten in der Regel hohe und regelmäßige Dividenden, die aus den Mieteinnahmen oder den Verkaufsgewinnen der Immobilien stammen. Außerdem können REITs von der Wertsteigerung der Immobilien profitieren, die sich im Kurs der Aktie widerspiegelt. Die durchschnittliche Rendite von REITs liegt oft über der von anderen Aktien oder Anleihen.
Wie investiert man in REITs?
Um in REITs zu investieren, braucht man zunächst ein Depot bei einem Broker oder einer Bank, die den Handel mit Aktien ermöglicht. Ein Depot ist ein Konto, auf dem man seine Wertpapiere verwahren kann. Ein Broker oder eine Bank ist ein Finanzdienstleister, der den Kauf und Verkauf von Wertpapieren ermöglicht.
Es gibt viele Broker und Banken, die den Handel mit REITs anbieten. Um den besten Anbieter zu finden, sollte man verschiedene Faktoren vergleichen, wie zum Beispiel:
- Angebot: Wie viele REITs stehen zur Auswahl? Sind die gewünschten REITs dabei? Gibt es auch andere Wertpapiere wie ETFs oder Fonds?
- Gebühren: Wie hoch sind die Kosten für das Depot und den Handel? Gibt es versteckte Gebühren oder Mindestbeträge?
- Service: Wie gut ist der Kundenservice? Gibt es eine App oder eine Website? Wie einfach ist die Eröffnung und Verwaltung des Depots?
- Steuern: Ist der Anbieter steuereinfach in Deutschland? Das bedeutet, dass er die Steuern automatisch abführt und meldet. Das spart Zeit und Aufwand bei der Steuererklärung.
Um einen Überblick über die besten Anbieterzu bekommen, kann man unseren Broker Vergleich nutzen. Dort findet man alle wichtigen Informationen und Testergebnisse auf einen Blick.
Nachdem man einen Anbieter ausgewählt hat, muss man ein Depot eröffnen. Dazu muss man in der Regel einige persönliche Daten angeben, wie zum Beispiel Name, Adresse, Geburtsdatum und Steueridentifikationsnummer. Außerdem muss man seine Identität bestätigen, zum Beispiel per Video-Ident oder Post-Ident. Die Eröffnung eines Depots ist in der Regel kostenlos und dauert nur wenige Minuten.
Sobald das Depot eröffnet ist, kann man REITs kaufen und verkaufen. Dazu muss man den gewünschten REIT auswählen, die Anzahl der Anteile festlegen und den Kauf- oder Verkaufsauftrag erteilen. Der Broker oder die Bank führt dann den Auftrag zum aktuellen Kurs aus und bucht das Geld vom oder auf das Verrechnungskonto. Das Verrechnungskonto ist ein Konto, auf dem das Geld für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren bereitgestellt wird.
Wie kann man in REITs mit ETFs investieren?
Eine andere Möglichkeit, in REITs zu investieren, ist die Nutzung von ETFs. ETF steht für Exchange Traded Fund, was übersetzt börsengehandelter Fonds bedeutet. Ein ETF ist ein Wertpapier, das einen Index oder einen Korb von Wertpapieren nachbildet. Zum Beispiel gibt es ETFs, die den DAX, den MSCI World oder den S&P 500 abbilden.
Es gibt auch ETFs, die REITs abbilden. Diese ETFs investieren in einen Korb von REITs, die einem bestimmten Index folgen. Zum Beispiel gibt es ETFs, die den FTSE NAREIT All REITs Index, den S&P Global REIT Index oder den EPRA/NAREIT Developed Index abbilden. Diese Indizes enthalten REITs aus verschiedenen Ländern und Sektoren.
Mit einem REIT-ETF kann man mit einem einzigen Wertpapier in viele REITs gleichzeitig investieren. Dadurch kann man noch mehr diversifizieren und die Kosten senken. Außerdem kann man von der passiven Replikationsmethode profitieren, die oft genauer und günstiger ist als die aktive Replikationsmethode.
Um in REIT-ETFs zu investieren, braucht man ebenfalls ein Depot bei einem Broker oder einer Bank, die den Handel mit ETFs ermöglicht. Der Kauf und Verkauf von REIT-ETFs funktioniert genauso wie der von REITs. Man muss nur den gewünschten REIT-ETF auswählen, die Anzahl der Anteile festlegen und den Kauf- oder Verkaufsauftrag erteilen.
Fazit
REITs sind eine attraktive Alternative für Immobilieninvestoren, die nicht direkt in eine eigene Immobilie investieren möchten oder können. Sie bieten viele Vorteile, wie zum Beispiel Steuerbefreiung, hohe Ausschüttungsquoten und Transparenz.