Willkommen zur ultimativen Anleitung zu Exchange-Traded Funds (ETFs)! Egal, ob Sie ein erfahrener Investor sind oder gerade erst Ihre Reise beginnen, das Verständnis von ETFs bietet Ihnen wertvolle Möglichkeiten, Ihr Portfolio zu diversifizieren und Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. In diesem umfassenden Artikel werden wir alles behandeln, was Sie über ETFs wissen müssen, einschließlich ihrer Definition, Vorteile, Arten, Funktionsweise und warum sie bei Investoren weltweit an Beliebtheit gewonnen haben.
Was sind ETFs?
ETF steht für Exchange Traded Fund, was übersetzt börsengehandelter Indexfonds bedeutet. Ein ETF ist ein Wertpapier, das die Wertentwicklung eines bestimmten Marktindex abbildet. Ein Marktindex ist eine Kennzahl, die die Entwicklung eines bestimmten Marktes oder einer bestimmten Branche widerspiegelt. Zum Beispiel spiegelt der DAX die Entwicklung der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften wider.
Ein ETF bildet einen Index nach, indem er die gleichen Aktien oder andere Vermögenswerte in der gleichen Gewichtung wie der Index kauft. Dadurch kann ein ETF die gleiche Rendite wie der Index erzielen, abzüglich der Verwaltungsgebühren. Ein ETF kann an der Börse wie eine Aktie gekauft und verkauft werden, was ihm eine hohe Flexibilität und Liquidität verleiht.
Was sind die Vorteile von ETFs?
ETFs haben viele Vorteile gegenüber traditionellen Investmentfonds, die von einem Fondsmanager aktiv verwaltet werden. Hier sind einige davon:
- Kostengünstig: ETFs haben in der Regel niedrigere Verwaltungsgebühren als aktiv gemanagte Fonds, da sie keinen Fondsmanager benötigen, der ständig Kauf- und Verkaufsentscheidungen trifft. Außerdem fallen bei ETFs keine Ausgabeaufschläge an, die bei Fonds oft mehrere Prozent betragen können.
- Transparent: ETFs sind transparent, da sie jederzeit ihren aktuellen Wert und ihre Zusammensetzung veröffentlichen. Man kann also genau nachvollziehen, in welche Aktien oder andere Vermögenswerte ein ETF investiert ist. Bei aktiv gemanagten Fonds ist das oft nicht der Fall.
- Diversifiziert: ETFs ermöglichen es, mit einem einzigen Wertpapier in einen ganzen Markt oder eine ganze Branche zu investieren. Dadurch kann man das Risiko reduzieren, das mit dem Kauf einzelner Aktien verbunden ist. Zum Beispiel kann man mit einem MSCI World-ETF in rund 1.600 Unternehmen aus aller Welt investieren.
- Flexibel: ETFs können jederzeit an der Börse gekauft und verkauft werden, solange der Markt geöffnet ist. Dadurch kann man schnell auf Marktentwicklungen reagieren oder seine Anlagestrategie anpassen. Bei Fonds muss man oft einen Tag warten, bis der Preis festgestellt wird.
- Vielfältig: ETFs gibt es für fast jeden Marktindex oder jede Anlageklasse, die man sich vorstellen kann. Neben Aktien kann man mit ETFs auch in Anleihen, Rohstoffe, Immobilien oder Kryptowährungen investieren. Außerdem gibt es thematische ETFs, die sich auf bestimmte Trends oder Branchen konzentrieren, wie zum Beispiel erneuerbare Energien oder künstliche Intelligenz.
Was sind die Nachteile von ETFs?
ETFs sind nicht perfekt und haben auch einige Nachteile oder Risiken, die man beachten sollte. Hier sind einige davon:
- Marktrisiko: ETFs sind nicht immun gegen Marktschwankungen oder -krisen. Wenn der Index, den ein ETF nachbildet, fällt, fällt auch der Wert des ETFs. Man sollte also nur in ETFs investieren, wenn man bereit ist, das Marktrisiko zu tragen und langfristig zu denken.
- Tracking Error: Ein Tracking Error bezeichnet die Abweichung zwischen der Wertentwicklung eines ETFs und der des zugrunde liegenden Indexes. Ein Tracking Error kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie zum Beispiel Gebühren, Steuern, Replikationsmethoden oder Dividenden. Ein hoher Tracking Error bedeutet, dass ein ETF sein Ziel nicht gut erfüllt.
- Liquiditätsrisiko: Ein Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein ETF nicht jederzeit zu einem fairen Preis gekauft oder verkauft werden kann. Das kann passieren, wenn der Markt für einen ETF zu klein oder zu illiquide ist, oder wenn es zu einer starken Nachfrage- oder Angebotsveränderung kommt. Ein geringes Liquiditätsrisiko erkennt man an einem hohen Handelsvolumen und einer geringen Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis (Spread).
- Währungsrisiko: Ein Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich der Wert eines ETFs durch Wechselkursschwankungen verändert. Das kann passieren, wenn ein ETF in eine andere Währung als die eigene investiert ist. Zum Beispiel kann ein Euro-Anleger, der in einen US-Dollar-ETF investiert, Verluste erleiden, wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar aufwertet. Ein Währungsrisiko kann durch eine Währungsabsicherung reduziert werden, die aber auch Kosten verursacht.
Wie wählt man einen guten ETF aus?
Bei der Auswahl eines guten ETFs sollte man verschiedene Kriterien berücksichtigen, die je nach Anlageziel und -horizont variieren können. Hier sind einige wichtige Kriterien, die man vergleichen sollte:
- Anlageklasse: Die Anlageklasse bestimmt, in welche Art von Vermögenswerten ein ETF investiert. Zum Beispiel gibt es Aktien-ETFs, Anleihen-ETFs oder Rohstoff-ETFs. Die Anlageklasse sollte zu der eigenen Risikobereitschaft und Renditeerwartung passen.
- Index: Der Index bestimmt, welchen Markt oder welche Branche ein ETF nachbildet. Zum Beispiel gibt es DAX-ETFs, MSCI World-ETFs oder Solactive Blockchain-ETFs. Der Index sollte zu dem eigenen Anlagethema und -interesse passen.
- Replikationsmethode: Die Replikationsmethode bestimmt, wie ein ETF einen Index nachbildet. Es gibt zwei grundlegende Methoden: die physische und die synthetische Replikation. Bei der physischen Replikation kauft ein ETF die gleichen Vermögenswerte wie der Index. Bei der synthetischen Replikation tauscht ein ETF die Wertentwicklung des Indexes gegen eine andere Wertentwicklung mit einem Finanzpartner (Swap). Die physische Replikation gilt als transparenter und sicherer, während die synthetische Replikation kostengünstiger und genauer sein kann.
- Gebühren: Die Gebühren bestimmen, wie viel ein ETF für seine Verwaltung verlangt. Die Gebühren werden in der Regel als jährliche prozentuale Kostenquote (TER) angegeben. Zum Beispiel hat ein ETF mit einer TER von 0,2% jährliche Kosten von 2 Euro pro 1.000 Euro investiertem Kapital. Die Gebühren sollten so niedrig wie möglich sein, um die Rendite nicht zu schmälern.
- Performance: Die Performance bestimmt, wie gut ein ETF seinen Index nachbildet und welche Rendite er erzielt hat. Die Performance kann für verschiedene Zeiträume angegeben werden, wie zum Beispiel ein Monat, ein Jahr oder drei Jahre. Die Performance sollte so hoch wie möglich sein und einen geringen Tracking Error aufweisen.
- Volumen und Spread: Das Volumen und der Spread bestimmen, wie liquide ein ETF ist und wie einfach er gekauft oder verkauft werden kann. Das Volumen gibt an, wie viele Anteile eines ETF täglich gehandelt werden. Der Spread gibt an, wie groß die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis eines ETF ist. Das Volumen sollte so hoch wie möglich sein und der Spread so niedrig wie möglich.
Wie eröffnet man einen ETF Sparplan?
Um einen ETF Sparplan zu eröffnen, braucht man zunächst ein Depot bei einem Broker oder einer Bank, die ETF Sparpläne anbieten. Ein Depot ist ein Konto, auf dem man seine Wertpapiere verwahren kann. Ein Broker oder eine Bank ist ein Finanzdienstleister, der den Kauf und Verkauf von Wertpapieren ermöglicht.
Es gibt viele Broker und Banken in Österreich, die ETF Sparpläne anbieten. Um den besten Anbieter zu finden, sollte man verschiedene Faktoren vergleichen, wie zum Beispiel:
- Angebot: Wie viele ETFs stehen zur Auswahl? Sind die gewünschten ETFs dabei? Gibt es gebührenfreie oder Aktions-Sparpläne?
- Gebühren: Wie hoch sind die Kosten für das Depot und den Sparplan? Gibt es versteckte Gebühren oder Mindestbeträge?
- Service: Wie gut ist der Kundenservice? Gibt es eine App oder eine Website? Wie einfach ist die Eröffnung und Verwaltung des Sparplans?
- Steuern: Ist der Anbieter steuereinfach in Österreich? Das bedeutet, dass er die Steuern automatisch abführt und meldet. Das spart Zeit und Aufwand bei der Steuererklärung.
Um einen Überblick über die besten Anbieter zu bekommen, kann man unseren ETF Sparplan Vergleich nutzen. Dort findet man alle wichtigen Informationen und Testergebnisse auf einen Blick.
Nachdem man einen Anbieter ausgewählt hat, muss man ein Depot eröffnen. Dazu muss man in der Regel einige persönliche Daten angeben, wie zum Beispiel Name, Adresse, Geburtsdatum und Steueridentifikationsnummer. Außerdem muss man seine Identität bestätigen, zum Beispiel per Video-Ident oder Post-Ident. Die Eröffnung eines Depots ist in der Regel kostenlos und dauert nur wenige Minuten.
Sobald das Depot eröffnet ist, kann man einen ETF Sparplan einrichten. Dazu muss man den gewünschten ETF auswählen, den Sparbetrag festlegen, das Sparintervall wählen und einen Ausführungstermin bestimmen. Der Ausführungstermin ist der Tag, an dem der Sparplan ausgeführt wird, also der ETF gekauft wird. Man kann auch eine Dynamik einstellen, die den Sparbetrag jedes Jahr um einen bestimmten Prozentsatz erhöht. Das kann sinnvoll sein, um die Inflation auszugleichen oder die Sparrate an das Einkommen anzupassen.
Nachdem man den ETF Sparplan eingerichtet hat, muss man nur noch genug Geld auf dem Verrechnungskonto haben, das mit dem Depot verbunden ist. Das Verrechnungskonto ist ein Konto, auf dem das Geld für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren bereitgestellt wird. Der Broker oder die Bank bucht dann automatisch den Sparbetrag vom Verrechnungskonto ab und kauft dafür den ETF zum aktuellen Kurs. Man erhält dann eine Bestätigung per E-Mail oder in der App.
Fazit
ETFs sind eine attraktive Anlageoption für Investoren, die nach Diversifikation, Flexibilität und niedrigen Kosten suchen. Durch den Kauf eines einzigen ETFs können Anleger in breit gestreute Märkte investieren und von den Vorteilen der Börsennotierung profitieren. Es ist jedoch wichtig, vor einer Anlageentscheidung gründliche Recherchen anzustellen und die individuellen Anlageziele und Risikotoleranzen zu berücksichtigen. ETFs bieten eine breite Palette von Möglichkeiten, und indem Sie Ihr Wissen über sie erweitern, können Sie fundierte Anlageentscheidungen treffen und Ihr Portfolio erfolgreich aufbauen.